Mahnmal

Ein Mahnmahl der Unterdrückung

Beim Hotel Guglwald befindet sich eine Gedenkstätte, für die aus der böhmischen Nachbarschaft in der Zeit von 1946 bis 1950 hier Vertriebenen sowie all jener der angrenzenden Gemeinde Heuraffl. Unweit davon liegt seit 1999 am Nordwaldkammweg ein Mahnmal, das nicht an die Vertreibung, sondern an den Eisernen Vorhang und die Teilung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei höchst unterschiedliche Gesellschaftssysteme erinnert. Für die Errichtung dieses Mahnmals und die Betreuung ist der Verein „Mahnmal Eiserner Vorhang“ (Anmerkung: seit 2022 „DenkStein Eiserner Vorhang“) zuständig. Die Anregung dazu geht auf den ehemaligen Vizekanzler und Außenminister Alois Mock zurück. Er war es auch, der als Erster den Eisernen Vorhang mit seinem ungarischen Amtskollegen Gyula Horn durchschnitten hat. Von Ungarn griff die neue Freiheit auch auf Oberösterreich über. Das Ostblocksystem zerbrach. Diese Tatsache wurde zwar weltweit bekannt, aber ist heute nach 25 Jahren nahezu vergessen.

Jährliche Gedenkfeier

Der Verein steht unter wissenschaftlicher Leitung des gebürtigen Rohrbacher Historikers Roman Sandgruber. Vereinsobmann ist der ehemalige VP-Abgeordnete Helmut Kukacka (Anmerkung: seit 11.2021 Bernhard Winkler), der auch jedes Jahr im Herbst zu einer Veranstaltung beim Mahnmal einlädt. Im Gebäude, das einem ehemaligen Bunker nachempfunden wurde, sind Informationstafeln über die historischen Tatsachen aus der Zeit des Eisernen Vorhanges dargestellt. Der Verein hält das Mahnmal in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Eisernen Vorhanges deswegen für wichtig, weil heute die Spuren der kommunistischen Unterdrückung vergessen sind. Ex-Vizekanzler Mock sieht in diesem Projekt eine wichtige Erinnerung an das Ringen in den Ostblockstaaten für Demokratie, aber auch gegen Extremismus, wie er heute in vielen Teilen unserer zivilisierten Welt angebrochen ist.

© 2018 und Herausgeber: Tips Zeitungs GmbH & Co KG, Linz. Alle Rechte vorbehalten. Texte und Bildnachweis: Prof. Fritz Winkler